Kann es sein, dass du dein Leben vertrödelst und es nicht merkst?
Es gab vor nicht allzu langer Zeit eine Phase in meinem Leben, da kam ich am Abend nach Hause und das Erste, was ich tat, war…
…den Fernseher einschalten. Ich guckte aber nicht fern, ich zappte fern. Echt mieses Gefühl, nach so einem Abend einzuschlafen. Schlafstörung vorprogrammiert.
Dann kam die Phase, als ich zu gamen anfing. Monatelang spielte ich World of Warcraft, ein Online-Rollenspiel, in dem man mit seinen Spielfiguren Aufgaben löst, Monster vermöbelt, zwischendurch stirbt, aufsteht und weiterkämpft.
Aber Hand aufs Herz: Gamen befriedigt auch nicht. Nach Monaten, in denen ich nur damit beschäftigt war, die beste epische Rüstung zu kriegen, Kreaturen zu verhauen, Waren mit Menschen zu tauschen, die irgendwo am Ende der Welt auch am Schreibtisch sassen und genauso spielsüchtig waren wie ich, hörte ich von einem Tag auf den anderen auf. Ich hatte es plötzlich satt, mein Leben zu verspielen. Ich wollte leben und meine Zeit sinnvoll nutzen. Aber wie? Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich mir keine hochrangigen Gedanken übers Leben gemacht. Wozu auch? Es war ja alles irgendwie gut.
Ja, irgendwie gut ist das Leben, das man im Normalfall so lebt. Und wenn man in einem Umfeld lebt, das auch so lebt, wie “man” halt so lebt, ist es gar nicht so einfach, sein Leben zu ändern. Man muss eine Änderung aktiv wollen.
In meinem Leben starb eine Freundin. Plötzlich sah ich das Leben in einem anderen Licht. Ich sah es als wertvolles Geschenk, als etwas, das ich nutzen musste. Ich stellte mir die Frage, ob ich mit meinem Leben zufrieden war, würde ich morgen erfahren, dass ich nur noch ein paar wenige Monate zu leben hätte. Und die Antwort war
nein!!!!
Ich wusste, dass das, was ich da machte, nicht wirklich leben war.
Wenn du jetzt an genau diesem Punkt stehst und denkst, dass du so nicht weiterfahren möchtest, dann kann dies genau der Antrieb sein, den du brauchst. Denn auch wenn du noch nicht weisst, wohin dich etwas führen wird, weisst du doch, was du nicht möchtest. Das ist meistens der erste Schritt zur Veränderung, der erste Schritt, deine Zeit sinnvoller zu verbringen und zu nutzen, als du es jetzt tust.
Wenn du also auch zu den Menschen gehörst, die abends nach Hause kommen und als Erstes den Fernseher einschalten, dann frage dich doch einfach mal, weshalb du das tust. Hältst du die Stille nicht aus? Die Einsamkeit? Deine Gedanken? Deine Stimmen im Kopf?
Wenn du so weitermachst wie bisher und du mit 80 Jahren auf dein Leben zurückblickst, worauf kannst du dann stolz sein?
Was möchtest du im Leben erreichen?
Wozu bist du hier?
Was wünschst du dir von deiner Arbeit?
Was sind deine Zeitkiller?
Was erfüllt, beflügelt, belebt dich?
Auch wenn du auf diese Fragen nicht sofort eine Antwort hast, so helfen sie dir, dich auf die Suche zu begeben. Die Fragen treiben dich jeden Tag an, weiterzugehen, nicht stehen zu bleiben und das Beste aus deinem Leben herauszuholen. Und wenn du immer weiter suchst, werden dir die Antworten automatisch zufliegen, so wie es bei mir passiert ist.
Und falls du an einem Punkt in deinem Leben stehst, wo du Hilfe brauchst beim Finden deines Sinn des Lebens, so bin ich dir sehr gerne dabei behilflich.